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ak 25 lsg webDas Laurentius-Siemer-Gymnasium hat seinen 10. Jahrgang am Montagvormittag feierlich verabschiedet. Insgesamt 54 Schülerinnen und Schüler nahmen ihre Abschlusszeugnisse entgegen und wurden mit einem vielseitigen Programm, persönlichen Worten und viel Wertschätzung in ihren neuen Lebensabschnitt entlassen.

Die Feier begann mit einem Wortgottesdienst, in dem das Bild des LSG-Buchs eine zentrale Rolle spielte – ein Symbol für all die Kapitel, die die Schülerinnen und Schüler während ihrer Zeit an der Schule selbst gefüllt haben. Dabei wurde das Bild eines „leeren Kapitels“ aufgegriffen, das nun an den neuen Schulen weitergeschrieben werden müsse. Hoffnung und Zuversicht auf eine gute Zukunft standen im Mittelpunkt. Passend dazu stellte Pfarrer Thomas Perzul das ghanaische Symbol Sankofa vor: ein Vogel, der sich zurückwendet, um einen Blick auf seinen Rücken zu werfen. Es steht für die Einsicht, dass man auf Vergangenes schauen und daraus lernen sollte, um die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten. Diese Symbolik ermutigt die Schülerinnen und Schüler, ihre Erfahrungen und Erinnerungen am LSG wertzuschätzen und sie als Grundlage zu nehmen, ihr eigenes neues Kapitel selbstbewusst und klug weiterzuschreiben.

Dankbarkeit und Rückblick prägten auch die weiteren Programmpunkte. In der Aula bot ein emotionaler Videorückblick eine Reise durch gemeinsame Erlebnisse – Klassenfahrten, AGs und zahlreiche Projekte, die das Schulleben bunt und lebendig gemacht haben. Schülerinnen und Schüler richteten in ihren Reden persönliche Worte an ihre Lehrkräfte und bedankten sich für die Weitergabe von Wissen, für die Begleitung in Krisen und die beständige Unterstützung. Auch die Schulleitung wurde für ihr Engagement gewürdigt, ebenso wie die ausscheidenden Mitglieder der Schülervertretung und die betreuenden SV-Lehrkräfte. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer erhielten persönliche Geschenke als Zeichen der Wertschätzung. Außerdem dankte der Abschlussjahrgang auch den beiden Sekretärinnen Frau Rauert und Frau Bartel sowie dem Hausmeister Herrn Kramer für ihre Unterstützung und ihren täglichen Einsatz.

Schulleiter Klaus Finsterhölzl fand in seiner Ansprache eine Mischung aus Humor und Ermutigung. Er erinnerte augenzwinkernd daran, dass es „immer dazugehöre, von früher zu reden und Zitate von Leuten einzubauen, die keiner kennt“, und schlug den Bogen zu den Poesiealben seiner Kindheit. Er betonte, dass die Jugendlichen in ihrer Schulzeit viele individuelle und wertvolle Spuren hinterlassen haben – auch wenn diese nicht immer gerade verliefen – und rief ihnen zu, sich selbst treu zu bleiben, kritisch zu denken und mutig eigene Wege zu gehen.

Die Elternratsvorsitzende Frau Slawinski-Nagel richtete ebenfalls persönliche Worte an die Absolventinnen und Absolventen. Sie nahm die Herausforderungen der letzten Jahre in den Blick und erinnerte an die Corona-Zeit, an Einschränkungen und Online-Unterricht, eine Phase, in der alle über sich hinausgewachsen sind. Ebenso wurde die Zusammenlegung von drei auf zwei Klassen in der neunten Jahrgangsstufe thematisiert, die hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von allen Schülerinnen und Schülern verlangte. Sie betonte den Stolz der Eltern auf die Entwicklung der Jugendlichen und ermutigte sie mit den Worten: „Seid stolz auf euch. Ihr seid fantastisch so wie ihr seid.“

Besondere Leistungen einzelner Schülerinnen und Schüler wurden ebenfalls feierlich gewürdigt. Den besten Notendurchschnitt erzielten Jona Gerdes (10a) mit einem Notendurchschnitt von 1,2 und Ellen Müller (10b) mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Nikita Ott wurde für seine herausragende Leistung bei der Mathematik-Olympiade geehrt. Tom Henken erhielt Anerkennung als bester Saterfriesisch Leser auf Landesebene. Ray Träuble und Melissa Eichhorst wurden für ihre engagierte Leitung der Kunst-AG gewürdigt.

Musikalisch begleitet wurde die Verabschiedung mit gekonnten Darbietungen von Ellen Müller und Inga Beening am Klavier und Sophie Meiners an der Trompete.

Ein besonders feierlicher Moment war die Übergabe der Abschlusszeugnisse. Dabei erhielt jede Schülerin zusätzlich eine Rose als Zeichen der Wertschätzung und des guten Wunsches für den weiteren Weg.

Der Abschluss wurde mit einem gemeinsamen Jahrgangsfoto auf dem Schulhof festgehalten, bevor die Feier in einem entspannten Beisammensein in der Ruhezone ausklang – mit vielen Erinnerungs-Selfies und Gesprächen, die noch einmal die Gemeinschaft dieses besonderen Jahrgangs sichtbar machten.

Titelbild SaterfriesischIm Rahmen des Geschichtsunterrichts der Jahrgänge 5 und 6 durfte das LSG wahre Saterland-Expert:innen begrüßen. Unter der Leitung von Henk Wolf und Veronika Pugge haben ehrenamtliche Referent:innen den Schüler:innen die saterfriesische Sprache und die Geschichte des Saterlandes näher gebracht. Als Einstieg diente ein kleines Video, in welchem sich zwei Saterfriesen über die richtige Kopfbedeckung unterhielten. Der Mann im Video konnte nicht verstehen, weshalb die Frau seinen „Houd“ (Hut) nicht leiden mag. Er hingegen fand ihre „Kipse“ (Kappe) schön. Das Video brachte den Schüler:innen dabei spielerisch u.a. die Farben auf Saterfriesisch bei. Anschließend studierten sie den Verlauf der Seelter Äi genauer und erfuhren etwas über die Geschichte des Saterlandes. So mussten sie zum Beispiel rätseln, weshalb man die Häuser im Saterland früher auf Hügeln baute oder überlegen, ob es Dorf- oder Straßennamen gibt, die etwas mit der saterländischen Landschaft zu tun haben (z.B. Seedelsbierich, Piepkebierich). Einige Schüler:innen konnten hier bereits mit Vorwissen glänzen. Nachdem gemeinsam gesungen wurde, erhielten die Schüler:innen noch einen Überblick zur friesischen Sprache. Sie erfuhren, dass es sowohl in einer niederländischen Provinz als auch in Nordfriesland noch viele Menschen gibt, die Friesisch sprechen können. Zum Abschluss gab es noch ein kleines Quiz, bei dem die Schüler:innen das vorher Gelernte bereits anwenden konnten und als kleine Belohnung gab es Süßigkeiten für die Klassen. Wir bedanken uns herzlich für den Einsatz der Referent:Innen und sind froh, dass unsere Schüler:innen diesen tollen Experteneinblick ins Saterland erhalten haben.

Prakt

Ihre Erfahrungen, Eindrücke und Orientierungshilfen mit Blick auf das zurückliegende Sozialpraktikum haben jetzt Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 ihren Mitschülern des Jg. 9 präsentiert, die im Januar 2026 dann selber ihr Sozialpraktikum absolvieren werden. Am Beispiel ausgewählter Praktikums-Präsentationen konnten so wichtige und neue EInblicke gewonnen werden.   

Verantwortung wächst im Dialog - diese Überschrift gab Ellen aus der 10b ihrer Präsentation zum Sozialpraktikum in einer Tierarztpraxis. Auch Henry, Marie und Lars stellten ihre Erlebnisse während des zweiwöchigen Sozialpraktikums anhand ihrer Präsentationen vor und gaben so den künftigen Praktikanten Einblicke in die verschiedenen Einrichtungen der Arbeit mit Kleinkindern, Senioren, Kranken und Menschen mit Beeinträchtigungen.

Die Zehntklässler stellten in ihren Präsentationen heraus, mit welchen Erwartungen sie in das Praktikum gegangen seien, welche Werte sie während ihrer Tätigkeiten „am Menschen“ besonders gespürt und welche Denkanstöße sich bei ihnen ergeben hätten. Die Neuntklässler sahen sich die Vorträge interessiert an und stehen nun demnächst selbst in der Verantwortung eine geeignete Praktikumsstelle zu finden und in den Dialog mit den Einrichtungen zu gehen.

weinberg 3 webWie erinnert man sich an das Unfassbare? Wie spricht man darüber – 80 Jahre später, mit jungen Menschen, die das alles nur aus Schulbüchern kennen? Auf diese Fragen suchten 45 Schüler*innen und Lehrkräfte des Laurentius-Siemer-Gymnasiums im Saterland Antworten – und trafen am vergangenen Freitag in der ehemaligen Jüdischen Schule in Leer einen der letzten lebenden Zeugen der Shoah: Albrecht Weinberg.

Die Begegnung war sorgfältig vorbereitet. Über mehrere Wochen hatte die Redaktion des Schulpodcasts ECHT das Gespräch geplant, Fragen gesammelt, historische Kontexte und die Biographie von Albrecht Weinberg recherchiert. Und doch: Als Albrecht Weinberg den Raum betritt – 100 Jahre alt, aufrecht, hellwach – ist plötzlich alles ganz nah und die Nervosität groß. Doch mit seiner freundlichen und nahbaren Art gelingt es Weinberg sehr schnell, das Eis zu brechen. Mit klarer Stimme berichtet er, unterstützt von Gerda Dänekas, von seiner Kindheit in Ostfriesland, von der schleichenden Ausgrenzung, von der Pogromnacht, von der Deportation nach Auschwitz. „Wir haben keine Ahnung gehabt, was Auschwitz war“ – ein Satz, der zeigt, wie sehr sich das Grauen erst nach und nach erschloss.

Der erste Teil des Treffens gehört seiner Erzählung. Im zweiten Teil übernimmt die Redaktion: Die Schüler*innen stellen ihre vorbereiteten Fragen – nach dem Alltag im Lager, nach Momenten der Hoffnung und Menschlichkeit, nach Glauben, Vergebung und der Rückkehr nach Deutschland. Auch aktuelle Themen werden nicht ausgespart: Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, die Situation im Nahen Osten, der wiedererstarkende Antisemitismus in Deutschland. „Niemand hat den Mut, einem Auschwitz-Überlebenden ins Gesicht zu sagen, dass man einen Schlussstrich ziehen muss“, sagt Albrecht Weinberg in diesem Zusammenhang. Und später, mit bitterer Klarheit: „Wenn es da oben über den Wolken einen Gott gibt, dann wäre Auschwitz nicht gewesen.“

Die Reaktionen der Schüler*innen sind tief bewegt – viele suchen anschließend das persönliche Gespräch, stellen noch persönliche Fragen, bedanken sich, bitten um ein gemeinsames Erinnerungsfoto. Die Redaktion überreicht Herrn Weinberg zum Abschied ein graviertes Keksglas mit selbstgebackenen amerikanischen Cookies – eine kleine Reminiszenz an die Jahre, die er nach seiner Auswanderung in New York verbrachte.

Das gesamte Gespräch wurde aufgezeichnet und ist in zwei Folgen auf echt-podcast.de abrufbar. In Folge 1 erzählt Albrecht Weinberg seine Lebensgeschichte – in Folge 2 ist das Interview mit den Schüler*innen zu hören. Zwei Dokumente gelebter Erinnerung – eindringlich, persönlich und politisch zugleich.

Hier geht es direkt zur Folge 1:                                                          Hier geht es direkt zur Folge 2:

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Willkommen

Mit großer Vorfreude und gespannter Erwartung fanden sich jetzt  die zukünftigen Fünftklässler des Laurentius-Siemer-Gymnasiums zu einem ersten Kennenlernen ein – ganz bewusst noch vor Beginn der Sommerferien. Ziel war es, den Kindern bereits jetzt Sicherheit zu geben und die Aufregung vor dem Schulstart ein wenig zu nehmen.

Insgesamt vier neue Klassen werden nach den Ferien ihren Weg bei uns beginnen – darunter auch erstmals eine Theaterklasse, die das vielfältige Profil unserer Schule um eine kreative Facette erweitert. Die Kinder erfuhren an diesem Nachmittag nicht nur, wer zu ihrer zukünftigen Klassengemeinschaft gehört, sondern lernten auch ihre neuen Klassenlehrkräfte persönlich kennen.

Während die Kinder ihre ersten Kontakte knüpften, erhielten die Eltern durch den Schulleiter Herrn Finsterhölzl und die Koordinatorin Frau Steinert zentrale Informationen zum Ablauf des Schulstarts sowie zum Schulleben am LSG.

Im Anschluss füllte fröhliches Kinderlachen den Schulhof, als die neuen Schülerinnen und Schüler bei sonnigem Wetter spielerisch miteinander in Kontakt traten. Erste Bande wurden geknüpft – ein schöner Auftakt für einen gelungenen Start in die weiterführende Schulzeit.

Wir freuen uns sehr darauf, unsere neuen Fünftklässler nach den Ferien wieder begrüßen zu dürfen – herzlich willkommen am LSG!

Text: Frau Steinert